Vor einer ganzen Weile hat Herr L. die Wüstung Wollseifen mit seiner Kamera besucht. Damals war er noch analog unterwegs. Mitgebracht hat er schöne Bilder in schrägen Farben, die sehr gut zu diesem verloren Ort passen.
Wollseifen war einmal ein kleines Dorf in der Eifel. War, weil es nach dem zweiten Weltkrieg geräumt und mitsamt dem umliegenden Gelände zunächst von den Briten und später von den Belgiern als Truppenübungsplatz verwendet wurde. 2006 wurde dieser aufgegeben und das verlorene und vergessene Dorf ist seitdem wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Auf den Fotos sind einige der ursprünglichen Bewohner des Dorfes zu sehen, die das Gelände und ihre früheren Häuser oder besser gesagt, das was davon übrig ist, besichtigen. Drei Wochen hatten sie im August 1946 Zeit um ihr Dorf zu verlassen. Wie fühlte sich das damals an? Und wie ist es heute in das zerstörte Dorf zurückzukehren? Welche Erinnerungen kommen dabei hoch? Herr L. muss gar nicht danach fragen. Die früheren Wollseifer erzählen gerne. Traurige Geschichten aus dem Krieg, aber auch fröhliche aus ihrer Kindheit in der kleinen Dorfgemeinschaft. So richtig vorstellen kann er sich nicht, wie das Dorf damals aussah. Die meisten alten Häuser sind vollständig zerstört. Überall wächst Gras. Es ist still. Eine unwirkliche Stimmung liegt über dem ganzen Gelände.